Barrierefreies Webdesign ein zugängliches und nutzbares Internet gestalten

Multimedia hilft veröffentlicht in 2011zuletzt bearbeitet in

Probleme sind auch Potenziale

Auch wenn Audio- und Video-Inhalte für Gehörlose und Blinde Barrieren bedeuten können, so muss nicht auf Multimedia verzichtet werden. Multimedia bietet für die Informationsvermittlung viele Vorteile, etwa wenn große Textmengen angeboten werden und "Nichtleser" vor Barrieren gestellt werden können.

Multimediale Inhalte sind eine Möglichkeit der alternativen Informationsvermittlung. Legasthenie, Dyslexie, funktioneller Analphabetismus, aber auch Gehörlosigkeit oder Lernschwierigkeiten können die Ursachen dafür sein, dass ein Nutzer (große) Textmengen nicht lesen kann. Eine Leseschwäche beeinflusst nicht nur die Fähigkeit, Texte zu lesen, sondern kann sich auch auf das Verständnis von Zahlen und Zusammenhängen auswirken. Medienalternativen für Text, in denen der Text gebärdet oder gesprochen wird, können solche Barrieren abbauen helfen.

Medienalternativen können die Barrierefreiheit fördern

Oft helfen Bilder und Videos, Informationen zu transportieren oder zu veranschaulichen. Die Visualisierung von Zusammenhängen, Abläufen und anderen Sachverhalten hilft vielen Nutzern, Inhalte zu begreifen. Für Nutzer mit einer Leseschwäche kann es zum Beispiel hilfreich sein, wenn statt oder als Ergänzung zu einer Textanleitung ein Extern, englischsprachig: Avatar als Multimedia-Hilfe zur Verfügung gestellt wird. Der Aufwand für die Erstellung und Aktualisierung einer solchen Medienalternative ist natürlich höher, als bei einer Textanleitung.

AuchExtern, englischsprachig: Audioversionen von Texten sind sinnvolle Alternativen zu Text: geschriebene Texte können durch gesprochene ergänzt werden. Effektiver als Audiofassungen von Texten sind Videoaufnahmen. Auch wenn ein Text nur gesprochen wird, so hilft eine visuelle Darbietung bei der Informationsaufnahme.

Videos mit Übersetzungen von einzelnen Inhalten in Extern, englischsprachig: Gebärdensprache sind ein weiteres Beispiel dafür, wie Multimedia zur Förderung der Barrierefreiheit eingesetzt werden kann. Gebärdensprachfilme können Untertitel erhalten, z.B. wenn die Videoinhalte als Kommunikationsmittel zwischen Gehörlosen und Hörenden eingesetzt werden. Im Allgemeinen benötigen Gebärdensprachfilme aber keine Untertitel.

Alternative zu Text

Wenn Audio- oder Videoinhalte als eine Alternative zu Text eingesetzt werden, dann sind zusätzliche beschreibende Inhalte wie Untertitel und Audiodeskription nicht erforderlich. D.h., wenn solche Inhalte nicht mehr Informationen bieten, als auf der Seite bereits zu lesen sind, finden die Erfolgskriterien der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1 zu Untertiteln und Audiodeskription keine Anwendung. Voraussetzung dafür ist die deutliche Kennzeichnung als Medienalternative. Beispiele: